
Mit dem Elektroauto auf die Fähre? Kein Problem!
Mit dem Elektroauto auf die Fähre zu fahren, kann eine großartige Möglichkeit sein, längere Strecken zu reisen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Es ist jedoch wichtig, die Buchung und Vorbereitung sorgfältig zu planen, um eine sichere und reibungslose Überfahrt zu gewährleisten. Es gibt sogar schon die Möglichkeit, dein Elektroauto auf der Fähre aufzuladen. In diesem Ratgeber werden wir dir Tipps geben, wie du am besten vorbereitet bist, um mit deinem Elektroauto auf die Fähre zu fahren.
Inhaltsverzeichnis
Buchung & Vorbereitung
Bevor du deine Reise antrittst, solltest du sicherstellen, dass deine Fähre dein Elektroauto auch mitnimmt. Aktuell gibt es nur sehr wenige Ausnahmen (Havila Kystruten & Höegh Autoliners). Alle anderen uns bekannten Reedereien nehmen dich und dein Elektroauto sehr gerne mit! Lademöglichkeiten an Bord, Laden vor der Abfahrt
An Bord der Fähre
Sobald du an Bord bist, solltest du dein Elektroauto sicher parken. Auf neuen Fährschiffen wie der neuen Peter Pan und der neuen Nils Holgersson von TT-Line gibt es bereits Lademöglichkeiten an Bord der Fähre. Auch auf den neuen Englandfähren von Irish Ferries oder der Stena Line Fähre Scandinavica von Kiel nach Göteborg ist das Laden an Bord möglich. Weitere Reedereien werden die Lademöglichkeit ebenfalls bald anbieten. Die Ladestationen auf der Überfahrt sollten allerdings im Voraus gebucht werden. Hast du die Lademöglichkeit gebucht, wird das Personal auf der Fähre dich zu deinem Stellplatz weisen. Dort kannst du dein Fahrzeug dann mit der Ladestation verbinden und den Ladevorgang starten.
Die neue TT-Line Fähre Nils Holgersson aus Richtung Trelleborg kommend, einlaufend in den Rostocker Hafen
Je nach Dauer der Überfahrt sollte es ausreichen, damit dein Elektroauto beim erreichen des Zielhafens wieder aufgeladen ist.
Fähren mit Lademöglichkeiten an Bord
Reederei & Routen | Fährschiffe | Ladestationen & Kosten | zur Buchung |
---|---|---|---|
TT-Line | Nils Holgersson | 32 Stationen Typ 2 & CCS mit 11-40kW 33 € pro Fahrzeug |
TT-Line buchen |
Fjord Line | Fjord FSTR | 16 Ladestationen Typ 2 mit 22kW 13 € pro Fahrzeug |
|
Irish Ferries | MV Ulysses
MV Oscar Wilde |
3-6 Ladestationen Typ 2 mit 3,7-7kW 15 € pro Fahrzeug (Cherbourg-Dublin) 0 € pro Fahrzeug (Holyhead-Dublin) |
Irish Ferries buchen |
Stena Line Kiel-Göteborg |
Stena Scandinavica | 6 Ladeplätze an 3 Ladestationen Typ 2 mit je 22kW 25 € pro Fahrzeug |
Stena Line buchen |
Bornholmslinjen Ystad-Rönne |
Schnellfähren | 2 Ladeplätze an 2 Ladestationen Typ 2, Leistung nicht bekannt 99 DKK (ca. 13,25 €) |
Nach der Überfahrt
Nach der Ankunft im Zielhafen hast du, wie alle anderen Reisenden auch, ganz normalen Zugang zu deinem Elektroauto. Solltest du die Lademöglichkeit an Bord genutzt haben, trenne nun die Stormversorgung und verstaue alle Ladekabel in deinem Fahrzeug. Für deine Weiterreise solltest du dich bereits vorab über die Ladeinfrastruktur zu und an deinem Zielort informieren.
Die Stena Line Fähre Stena Germanica.
FAQ zur Fährfahrt mit dem Elektroauto
Sind Elektroautos auf Fähren erlaubt?
Das können wir mit einem klaren „JA“ beantworten. Alle uns bekannten Fährverbindungen kannst du mit deinem Elektroauto genauso nutzen wie mit einem normalen Verbrennerfahrzeug. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich bei deinem Elektrofahrzeug um ein reines E-Auto (BEV) oder einen Plugin-Hybrid (PHEV) handelt.
Kann ich mit meinem Elektroauto eine Fährüberfahrt buchen?
Ja, das ist ohne Probleme möglich. Buche die Überfahrt mit deinem Elektroauto wie du es gewohnt bist.
Wie buche ich eine Fähre für mein Elektroauto?
Die Buchungen mit Lademöglichkeiten für Elektroautos sind aktuell nur direkt über die Reedereien möglich:
- Fähre Rostock-Trelleborg mit TT-Line buchen
- Fähre Swinoujscie-Trelleborg mit TT-Line buchen
- Fähre Travemünde-Trelleborg mit TT-Line buchen
- Fähre Holyhead-Dublin mit Irish Ferries buchen
- Fähre Cherbourg-Dublin mit Irish Ferries buchen
- Fähre Kiel-Göteborg mit Stena Line buchen
Für alle anderen Buchungen, auch mit Elektroauto, aber ohne Lademöglichkeit, kannst du ganz einfach die folgende Reisesuche mit Buchungsformular nutzen:
Kann ich mein Elektroauto während der Überfahrt aufladen?
Ja, es gibt bereits Lademöglichkeiten an Bord von Fähren. Weiter oben im Artikel findest du eine Auflistung der wenigen Reedereien, die das Laden an Bord bereits ermöglichen. An vielen Häfen kannst du auch die Wartezeit vor dem Boarding nutzen um dein Elektroauto im Hafen zu laden.
Was kostet der Ladevorgang auf der Fähre?
Die Kosten für das Laden deines Elektroautos auf der Fähre sind ganz unterschiedlich. Vom kostenlosen Angebot auf der Route Holyhead-Dublin von Irish Ferries bis hin zu 35€ auf den neuen TT-Line Fähren ist die Spanne recht groß. Dabei gilt es aber auch die Überfahrtsdauer auf der jeweiligen Route sowie die Ladeleistung der Stationen zu berücksichtigen. In der folgenden Tabelle findest du eine Übersicht zu den Kosten für das E-Auto-Laden auf der Fähre:
Reederei | Route | Fahrtdauer | Ladestrom | mögliche Ladung pro Fahrt | Kosten pro Ladevorgang |
Kosten pro kWh |
---|---|---|---|---|---|---|
TT-Line | Travemünde-Trelleborg | 8 Stunden | 20kW | 160kW | 33,00 € | 0,21 € |
TT-Line | Rostock-Trelleborg | 6 Stunden | 20kW | 120kW | 33,00 € | 0,28 € |
TT-Line | Świnoujście-Trelleborg | 6 Stunden | 20kW | 120kW | 33,00 € | 0,28 € |
Fjord Line | Hirtshals-Kristiansand | 2,5 Stunden | 22kW | 55kW | 13,00 € | 0,24 € |
Irish Ferries | Holyhead-Dublin | 3 Stunden | 7kW | 21kW | 0,00 € | 0,00 € |
Irish Ferries | Cherbourg-Dublin | 19 Stunden | 3,7kW | 70,3kW | 15,00 € | 0,21 € |
Stena Line | Kiel-Göteborg | 14 Stunden 30 Minuten | 22kW | 319kW | 25,00 € | 0,08 € |
Die mögliche Ladung berechnet sich aus der Überfahrtsdauer und dem maximal möglichen Ladestrom, kann aber natürlich etwas abweichen. Die Kosten pro kWh berechnen sich aus den Kosten für den gebuchten Ladevorgang geteilt durch die mögliche Ladung pro Überfahrt. Auch hier sind Abweichungen möglich.
Aktuelle Diskusionen um Elektroautoverbot auf Havila „Fähren“
Ersteinmal ist festzustellen, das dies ein große Ausnahme ist. Mit allen großen Reedereien kannst du dein Elektroauto ohne Probleme mit auf die Fähre nehmen und teilweise sogar während der Überfahrt aufladen. Die Norwegische Reederei Havila Kystruten stellt hier eine Ausnahme dar. Die Reederei verbietet aktuell die Mitnahme von Elektrofahrzeugen. Allerdings ist Havila auch keine richtige Fährreederei sondern bedient die Norwegische Postrute eher als Kreuzfahrtunternehmen. Auf den Schiffen von Havila gibt es auch lediglich Platz für jeweils 9 PKW und die Mitnahme ist nur auf der Route Bergen-Kirkenes und zurück möglich.
Auch von einer zweiten, sogenannten „Autofähre“ von Höegh Autoliners, wurde berichtet, dass diese nur noch Neufahrzeuge transportiert. Dies ist soweit richtig, dass es sich hier um ein reines Frachtschiff für Autotransporte, sogenannte Autocarrier, handelt. Auch hier kann also nicht von einer normalen Fähre gesprochen werden und dies beeinträchtigt deine Reise mit dem Elektroauto und der Fähre in keinem Fall.
Fähre mit Elektroauto buchen
Buche deine Fähre mit Elektroauto wie gewohnt und ohne Einschränkungen online über das folgende Buchungsformular.
Wenn du die Möglichkeit nutzen möchtest, dein Elektroauto an Bord aufzuladen, ist dies nur bei den oben genannten Reedereien und nur bei direkter Buchung über die jeweilige Reederei möglich.
Sollte es auf deiner Fährverbindung keine Möglichkeit geben, dein Elektroauto aufzuladen, kannst du dies in vielen Häfen vor der Abfahrt oder nach der Ankunft tun. In unseren Hafenbeschreibungen findest du in der Regel entsprechende Adressen für Lademöglichkeiten in der Nähe.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Mitnahme eines Elektroautos auf einer Fähre kein Problem ist und eine tolle Möglichkeit darstellt, um längere Strecken zu reisen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Es ist jedoch wichtig, die Buchung und Vorbereitung sorgfältig zu planen, um eine sichere und reibungslose Überfahrt zu gewährleisten. Indem du dich über die Buchungsbedingungen, die Ladeinfrastruktur an Bord der Fähre und die Ladeinfrastruktur am Zielort informierst, kannst du sicherstellen, dass du mit deinem Elektroauto eine erfolgreiche Reise unternimmst.
Wie denkst du über dieses Thema?
Fährst du in diesem Jahr mit deinem Elektroauto mit der Fähre?
Was für Erfahrungen hast du bislang mit einem Elektroauto auf der Fähre gesammelt?
Schreib uns deine Erfahrungen, Meinungen und Pläne in die Kommentare.
Update: 23.05.2024 – Ladebegrenzung für E-Auto-Batterien auf griechischen Fähren
Wie der ADAC berichtet, dürfen seit dem 16. April 2024 Elektroautos und Plug-in-Hybride nicht mehr mit voll aufgeladenen Batterien auf griechische Fähren. Aus Sicherheitsgründen dürfen die Batterien nur zu maximal 40 Prozent geladen sein. Diese Regelung wird bei der Einschiffung kontrolliert, wie die großen griechischen Reedereien Anek Lines, Minoan Lines und Superfast Ferries auf ihren Homepages mitteilen.
Ladeinfrastruktur in Griechenland
Das Ladenetz in Griechenland ist noch wenig ausgebaut, was für Reisende aus Deutschland eine Herausforderung darstellt. Es gibt rund 2.000 öffentliche Ladestationen, vor allem im Süden des Landes entlang der Hauptverkehrsachsen und in größeren Städten wie Athen. Auf den griechischen Inseln ist das Netz deutlich dünner. Adressen und Informationen zu den Ladestationen in den einzelnen Häfen findest du in den jeweiligen Hafeninformationen auf faehren.net.
Sicherheit und Brandgefahr
Der ADAC betont weiterhin, dass Elektroautos im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor keine erhöhte Brandgefahr darstellen. Allerdings unterscheiden sich die Brandszenarien und viele Schiffsbesatzungen sind noch nicht ausreichend auf den Umgang mit brennenden Elektroautos vorbereitet.
Regelungen für alternative Kraftstoffe
Für Fahrzeuge, die mit Flüssiggas (LPG) oder Erdgas (CNG) betrieben werden, gilt, dass der Tank nur zu maximal 50 Prozent gefüllt sein darf.
Hallo, hat jemand aktuelle Erfahrungen mit GNV? Ich habe gelesen, dass Anfang 2024 E-Autos von Barcelona nach Palma NICHT verschifft wurden. Leider gibt es bei GNV keinerlei Hinweise zu dem Thema und als Antwortfrist für meine Anfrage wurden 30 Tage genannt …
Hallo Stephan,
wir werden uns mal mit GNV in Verbindung setzen und nachfragen, wie der aktuelle Sachstand ist.
Auf der Fährverbindungssuche in diesem Bericht ist es aber nicht möglich auszuwählen ob ein e-Auto verwendet wird oder ein „normales“ Verbrenner Auto.
Es ist auch nicht möglich anzugeben ob eine Ladung gewünscht wird oder nicht.
Es ist also noch viel nachträgliche Arbeit notwendig um herauszufinden wie die „gefundenen“ Reedereien mit e-Autos umgehen.
Da gibt es also noch viel Potenzial….
Hallo Ingo,
wie im Artikel bereits beschrieben, ist die Buchung von Ladeplätzen derzeit nur direkt über die jeweiligen Reedereien möglich. Die Links findest du oben in der Tabelle.
In unserer Reisesuche funktioniert das derzeit noch nicht. Die Angabe ob Elektroauto oder nicht ist in der Reisesuche aktuell nicht relevant. Zumal du bei der Angabe des Autos das Modell angeben musst. Daraus können die Fährbetreiber in der Regel auch ableiten, ob es sich um ein reines E-Fahrzeug handelt.